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Projekt

Das Forschungsprojekt „App-solute Neuigkeiten“ befasste sich mit der Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf das Zeitungs-Leseverhalten jüngerer und älterer Menschen hat. Studierende und Teilnehmer*innen 60+ gestalteten gemeinsam „Digital Stories“ über das Zeitunglesen. In einem interdisziplinären Team wurden diese Geschichten sowie ein Fragebogen dahingehend untersucht, welche Bilder von Alter(n), intergenerationeller Zusammenarbeit und digitalen Interessen wirksam waren.

Durch die Kooperation der intergenerationellen Teams wurden (digitale) Kompetenzen sowie der Blick auf die eigene und die andere Altersgruppe erweitert. Die generationsübergreifende Zusammenarbeit stellte gängige Altersstereotype und die Gegenüberstellung von Alt und Jung in Frage und förderte neue Sichtweisen auf das Alter(n).

Über das Projekt

ÖsterreicherInnen lesen regelmäßig gedruckte Zeitungen. In der Alterskohorte der über 60-Jährigen lesen mehr als 70 Prozent die Tageszeitung im Print-Format. Im Vergleich dazu gaben nur 25 Prozent der 14- bis 29-Jährigen in einer im Jahr 2016 durchgeführten Studie an, gedruckte Nachrichten zu lesen. Die steigende Zahl der Smartphone- und Tablet-UserInnen liest vermehrt Nachrichten über E-Papers und Apps, die Zeitunglesen immer und überall ermöglichen. Dadurch verändert sich die Funktion der Alltagshandlung Zeitunglesen sowohl in ihrer räumlichen als auch in ihrer zeitlichen Komponente: Die Linie zwischen tatsächlichem Zeitunglesen als ritualisierter Alltagshandlung und dem schnellen “Checken” von Online-Nachrichten verschwimmt. Darüber hinaus scheinen mannigfache Zugänge zum Lesen und unterschiedliche Konsumgewohnheiten vorzuherrschen.

Dieses Projekt widmet sich der Untersuchung der Alltagshandlung Zeitunglesen sowohl im digitalen als auch im analogen Kontext, indem intergenerationelle 2er-Teams – bestehend aus jüngeren und älteren Teilnehmerinnen (StudentInnen und/oder Personen 60+) – zusammenarbeiten. Diese Teams diskutieren und beschreiben im Anschluss den Prozess des analogen Lesens und vergleichen diesen mit den Lese-Erfahrungen von Apps. Daraus entstehen sogenannte „Digital Stories“, die die Teams gemeinsam erarbeiten. In den „Digital Stories“ wird zudem beleuchtet, welche Leseverhalten vorherrschen und welches Wissen bzw. welche Ideen, Fragen oder Probleme in den intergenerationellen Teams ausgetauscht wurden. Ziel des Projektes ist es darüber hinaus, Stereotype bezüglich Alter und Mediennutzung aufzuzeigen und gleichzeitig Vorurteile gemeinsam abzubauen.

Die „Digital Stories“ sollen anschließend innerhalb der ForscherInnen des Zentrums für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung aus kultur- und sozialwissenschaftlicher sowie aus volkswirtschaftlicher Sicht analysiert werden. Dadurch werden Anforderungen, die an eine digitalisierte, alternde Gesellschaft gestellt werden, thematisiert. „App-solute Neuigkeiten“ dient der Sichtbarmachung von Vorurteilen und Ängsten im Umgang mit digitalen Alltagstechnologien und der Stärkung der Digitalisierungskompetenzen von NutzerInnen und EntwicklerInnen aller Altersgruppen. Durch die Zusammenarbeit in intergenerationellen Tandems wird bereits in der Durchführung des Projektes am Abbau gegenseitiger Vorurteile gearbeitet und ein Voneinander-Lernen in den Vordergrund gestellt.

Aufgrund der Veränderungen, die sich durch die COVID-19 Pandemie ergeben haben, wurden die Treffen online abgehalten und die intergenerationelle Projektarbeit in die jeweiligen Haushalte der TeilnehmerInnen verlegt. Dadurch wurden die Kernziele des Projektes gewahrt und gleichzeitig konnte das Erkrankungsrisiko für alle TeilnehmerInnen minimiert werden. Die Neustrukturierung stellt jedoch weder für die TeilnehmerInnen noch für das Projekt selbst eine Einschränkung dar, sondern eröffnet in vielerlei Hinsicht zahlreiche neue Möglichkeiten.

Durch die aus dem Projekt hervorgehenden Ergebnisse, sollen vor allem altersbedingte Stereotype aufgezeigt werden. Nur durch die Sichtbarmachung von Marginalisierung und Diskriminierung kann ein Abbau von Vorurteilen stattfinden und ein Veränderungsprozess angestoßen werden. Die Sichtbarmachung bestehender gesellschaftlicher Altersbilder in Form von Vorurteilen die Mediennutzung betreffend, kann sich positiv auf die Auseinandersetzung mit dem Thema auswirken. Zudem soll das Projekt einen kleinen Beitrag dazu leisten, im spezifischen Kontext des digitalen und analogen Zeitunglesens, bestehende Vorurteile zu besprechen und auf den Tisch zu bringen und weitere Forschung dazu anstoßen.

"App-Solute Neuigkeiten" ist ein Projekt des Zentrum für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung.

Gefördert durch das Land Steiermark (A8) im Rahmen der Ausschreibung „Zukunftsfonds: Auswirkungen der Digitalisierung auf die berufliche Kompetenzentwicklung“. Laufzeit: 1.3.2020 - 30.11.2022, Projektleitung: Prof. Mag. Dr. Ulla Kriebernegg

Kontakt

Zentrum für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung
Schubertstraße 23/1
8010 Graz

Projektleitung

Univ.-Prof. Mag. Dr.phil.

Ulla Kriebernegg

Zentrum für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung
Attemsgasse 25
8010 Graz

Telefon:+43 316 380 - 8208


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